Wie schaffst Du es? - Du musst Dir im Klaren sein, dass es einfach so ist und dass es nicht anders sein wird, so lange Du eben sogar gegen die Regeln vor gehst.
Antiepileptikas haben ihren Zweck und wenn Du meinst, dass Du der bessere Arzt bist, dann wundere Dich doch nicht, wenn Du abschaltest. - Ich habe knapp 40 Jahre damit leben können und lebe heute noch.
Zudem, dass ich seit 98, nach dem ich mir den Kopf aufmachen hab' lassen, anfallsfrei bin, friss ich das Zeugs nach wie vor in mich hinein, weil es der Körper eben gewohnt ist und ich ihn nicht "erpresse".
Wenn Du den Regeln der Medizin nicht folgen kannst, dann geschieht es Dir nicht besser, darin musst Du Dir auch im Klaren sein.
Ich weiß nun nicht wo Du her kommst, aber ich gebe immer wieder den Tipp, dass diese Jammerer mal mindestens einen Tag in die Unfallklinik nach Murnau (Obb.) gehen sollen und sich mal dort umschauen sollten, dann würden sie (damit auch Du!!) sehen, was sie bei Epilepsie überhaupt für einen Klacks von Krankheit haben; Wenn Du Dich eben nicht einschränken willst, dann bist Du unheilbar und brauchst Dich nicht wundern, wenn es keine Änderungen gibt. Unter Umständen kannst Du da (wie mein Schulkamerad, der von der Leiter runter fiel und dort wieder "zusammengeschraubt" wurde) einen Schlaganfall-Patienten mit 30 sehen, der nicht mehr Laufen kann, oder vielleicht kein Wort mehr raus bringt.
In unserer Nachbarortschaft ist ein Blindenheim und 10 Kilometer weiter ist das dazugehörige Mutterhaus, wo die Mehrfachbehinderten sind. Dort könntest Du auch geheilt werden, das kannst Du mir auch glauben!!! - Schau diese Leute mal mit ihren Problemen an und Du wirst feststellen müssen, dass von denen nicht ein(e) Einzige(r) so eine Jammerei hat, das kannst Du mir glauben und wenn Du Dich in diese Leute hinein denkst, dann wirst Du auch hier sehen- oder erkennen können, wie gesund Du mit Epilepsie bist.
Besuche mal eine Selbsthilfegruppe.
Ich kenne Leute, die zu ihrer Epilepsie auch noch Multiple Sklerose haben und nicht so jammern; ebenso eine Frau mit Spastik; einen weiteren Mann, der eigentlich in einer anderen Welt lebt, aber kein Autist ist.
Besuche mal eine Behinderteneinrichtung, dann wirst Du sehen, wie die ihr Leben meistern.
Irgendwo in Hamburg oben ist eine Contergan, die nahezu gar keine Ärme mehr hat und auch nur verkrüppelte Oberschenkel hat; zum Essen auf die Rollstuhllehne ghesetzt wird und mit dem Bein das Essen zu sich nimmt; Diese Frau sah ich nicht einmal in der Zeit, die ich bei der Umschulung war, in schlechter Laune; huete soll sie Mutter zweier Kinder sein und ihr Mann sie pflegen. - Leider konnte ich bis heute keinen Kontakt zu ihr bekommen, so gerne ich das hätte und sie wäre darüber bestimmt auch nicht böse, weil sie eben mit ihrem Problem einfach abgeschlossen hat und es einfach hin nimmt und damit gut lebt, weil sie halt auch die Augen nach außen hin offen hat und wohl größere Probleme damit in der Umwelt erkennen kann.
Warte mit Krebs doch mal schön geduldig auf eine Knochenmarkspende.
Und letztlich rate ich Dir, Dich mit einer/einem richtig Behinderten anzufreunden. Ich war 15 Jahre (bis zu seinem Ableben) mit einem CF-ler befreundet und auch hier hatte ich einen guten Vergleich zur Epilepsie, das kannst Du auch glauben. Ich würde Dir es gönnen, wenn Du es wo miterleben könntest, wie ich ihn gut eine Woche vor seinem Ableben erlebt habe. - Wetten, dass Du mit dem nicht tauschen würdest. - Dieser Mann ist ca. doppelt so alt geworden, wie es bei dieser Krankheit normal ist. Und glaube mir, dass der nicht in seinem dreckigsten Zustand an Herumjammern dachte. Und erkundige Dich von mir aus mal, was einem CF-ler im Bezug Medikamente und Anwendungen blüht, dann wirst Du sehen, was Keppra dagegen ist. Schlucke doch mal jeden Tag Cortisontabletten und dosiere diese dann mal um das 20fache, wie es der musste, wenn sein Körper ausartete und binnen ein paar Stunden in der Klinik sein muss, damit er nicht erstickt. - Jetzt kommst Du mit Deinen Epilepsie-Problemchen. Wenn Du alleine dem seine Tablettendosis für den Tag gesehen hättest, dann könntest Du sehen, was Dein Keppra dagegen ist. - Und selbst wenn Du nicht Mono-Terapie schluckst.
Das klingt jetzt böse, aber ist garantiert die beste Therapie für Dich, das kannst Du mir glauben.
Schau also erst mal auf Andere und dann wirst Du sehen, wie gut es Dir mit Deiner Epilepsie geht. - Tausche doch gerne mit Brustkrebs oder Kehlkopfkrebs! - Lass Dir doch mal ein Bein- oder eine Hand abnehmen. - Geh doch alle paar Tage zur Dialyse. - Warte mal auf den nächsten MS-Schub. - Verbinde Dir mal einen Tag lang Deine Augen. - Wie wär's mit 36 Einheiten Insulin am Tag.
Merke: Wer jammert, dem geht es gut, weil er jammern kann; erst wenn er nicht mehr jammert, geht es ihm wirklich schlecht. - Kein Blinder, kein Ohnärmer und kein Querschnit oder jemand mit künstlichem Kehlkopf wird Dir je etwas vorjammern, weil diese Leute eben die Augen nicht nur zum Spiegel hin wenden, sondern die Umwelt anschauen, sofern sie es können und ein Blinder wird sich auf seine Gefühle konzentrieren und nicht über die Dunkelheit beschweren. - Wieso kommen diese Leute wohl über ihre (wirklichen) Probleme so gut weg? - Wie viele Blinde oder wie viele im Rollstuhl sitzende bringen es zu einem Suizid? - Nicht ein einziges Prozent der Menschen, die sich das Leben aus irgend einem Grund nehmen wirst Du in diese Kategorie rein bringen.
Und ich bin mir sicher, dass es auch Epileptiker gibt, denen es schlechter wie Dir geht und die kein Drama daraus machen.
Ob Du den Beitrag nun entfernen lässt, ist mir egal, aber selbst wenn Du ihn gelesen hast, könnte es sein, dass Du Dir schon irgendwann mal Gedanken darüber machen könntest.
Die Anderen, die (was bestimmt nicht ausbleiben wird) sich jetzt über diesen Beitrag aufbegehren, mögen stolz darüber sein und können gerne mit Dir jammern und es noch schlechter machen, wie es bis jetzt schon um Dich steht.
Viele Grüße
Matthias