Gestern abends schrieb mir mein allerbester Freund (69), für den ich alles tun würde, dass er ab nun eine Sauerstofftherapie benötige. Sein Sauerstoffgehalt im Blut (47 mmHg PO2) ist in kürzester Zeit dramatisch gesunken. Der FEV1 Wert betrug bei der vorletzten Untersuchung 34%. Lungenemphysem 2008 diagnostiziert. COPD besteht seit ca. 8-10 Jahren. Rechtsherzbelastung. Zyanose. Niederschmetternd!!! Der Pneumologe meinte gestern, er müsse sich abfinden, dass er nicht mehr lang habe... Das weiß der doch gar nicht so genau. Das kann man einem Patienten doch nicht so sagen! Die Sauerstoffzufuhr sei nur eine Notlösung...
Ich bin völlig aufgelöst und verzweifelt. Habe die ganze Nacht kein Auge zugetan und weiß nicht, wie ich ihm helfen kann, denn er will keine Hilfe annehmen, was ich ihm nicht vorwerfen möchte. Er hat bestimmt Ängste wegen seiner Selbstbestimmtheit, in die jemand hinein pfuschen könnte. In der Vergangenheit schoss meine Sorge wohl mal übers Ziel hinaus (völlig unbeabsichtigt), und er fühlte sich in die Enge getrieben. Das leuchtet mir ein. Er hat aber außer mir absolut niemanden, der sich ehrlich und redlich um ihn kümmert und sorgt. Keine Familie. Niemanden.
Aufgrund der Krankheit, so nehme ich an, hat man kaum noch Energie für irgendwas.
Gebt mir bitte dringend einen Tipp, wie ich ihm helfen könnte. In jeder Beziehung.
Er hat Wesentliches nicht geregelt. Keine Patientenverfügung oder Vollmachten, aber ich weiß, dass er nicht will, dass ein Aussenstehender über ihn bestimmt. Ich wage es nicht, diese Dinge anzusprechen, weil damit viel Porzellan zerschlagen werden würde...
Gut gemeint ist nicht immer gut getroffen. Ich darf ihn nicht und will ihn nie enttäuschen. Hier kann ich mein Herz ausschütten, weil ich anonym bin. Er mag keine Sentimentalitäten. Er bedeutet mir unheimlich viel, denn er ist ein so großartiger Mensch. Ich will ihn nicht verlieren...
Am wichtigsten ist mir jedoch, von euch Tipps zu bekommen, wie wir ihm medizinisch am besten helfen können. Wer hat Erfahrungen in ähnlichen Fällen? Bin über jede Nachricht dankbar! Bitte vergesst mich nicht. Es muss doch heutzutage etwas geben, was das Leben verlängert und gleichzeitig erträglich macht. Ich weiß, dass man es niemandem aufzwingen kann... Hilfe...